Gastritis
Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ist oft das Bakterium Helicobacter pylori an der Entstehung einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) beteiligt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Helicobacter in der Magenwand festsetzt, ist umso größer, je schwächer das Immunsystem des Menschen ist.
Diese mögliche Ursache dieses gesundheitlichen Problem gilt es grundsätzlich mit einem Internisten abzuklären.
Richtig essen bei Gastritis
Aus ernährungskundlicher Sicht empfiehlt es sich, bei einer Gastritis sparsam mit scharfen Gewürzen umzugehen, da diese den Magen sehr provozieren. Dies gilt vor allem für Curry, Cayennepfeffer, Chili und Peperoni.
Rohe Zwiebeln sollten ebenfalls gemieden werden, da ihr hoher Anteil an ätherischen Ölen die Magenschleimhaut angreift. Frittierte Speisen wie Pommes und andere Fast-Food-Produkte gehören aufgrund ihrer reizenden Wirkung auf die schwarze Liste (dahin gehören sie sowie so).
Besser ist es, mehr Gemüse und Vollkornprodukte in den Speiseplan einzubeziehen, da deren Verzehr keine negativen Auswirkungen auf die Schleimhaut hat.
Genussmittel wie Bohnenkaffee (auch entkoffeinierter), Schwarztee und Alkohol reizen allesamt den Magen und sollten daher nicht im Übermaß getrunken werden. Im Gegensatz zu Kaffee reizt Grüntee den Magen nicht.
Seine entzündungshemmenden und antibiotisch wirkenden sekundären Pflanzenstoffe, die Saponine und Flavonoide, lassen im Gegenteil sogar Reizungen im Verdauungstrakt abklingen. Trinkt jedoch nicht den ersten, sondern lieber den zweiten oder dritten Aufguss. Im ersten steckt noch zu viel magenreizendes Tein.
Kleinere Mahlzeiten
Achtet auch darauf, nicht zu große Mahlzeiten, sondern lieber mehrere kleine Mahlzeiten einzunehmen. Diese belasten unser Verdauungssystem weniger. Wenn wir dann noch die Speisen gut kauen, weiß unser Magen uns das zu danken.
In der Akutphase bietet sich auch ein Frühstück aus Hafer– oder Gerstenschleim an. Diese Breie sind Balsam für die gereizte Magenschleimhaut. Früher galt die Empfehlung, bei Gastritis ein Glas Milch zu trinken.
Heute weiß man, dass die Zufuhr von Milch in den Belegzellen des Magens zu einem noch höheren Säureausstoß führt als beispielsweise Kaffee oder Alkohol. Eine Milchdiät ist daher eher nicht zu empfehlen.
Begünstigend auf Gastritis wirkt sich eine Übersäuerung des Organismus aus. Dem gilt es entgegenzuwirken, indem man auf möglichst basenreiche Lebensmittel zurückgreift (siehe “Übersäuerung“).
Die Erfahrung zeigt, dass Menschen die übersäuert sind, auch saure Früchte schlecht vertragen. Deshalb sollte man bei einer Magenreizung nur süßes Obst essen. Sollte der Genuss basenreicher Kost nicht ausreichen, den pH-Wert ins Gleichgewicht zu bringen, kann auf Basenpulver zurückgegriffen werden.
Zur Linderung einer Gastritis empfehlen Naturheilkundler eine Teekur mit einer Mischung aus Kamille, Fenchel, Kümmel und Anis. Dieses Getränk sollte allerdings nicht länger als drei Wochen am Stück getrunken werden, da die Wirkung sich sonst umkehrt und der Tee die Schleimhaut reizt. Beruhigend und krampflösend wirkt auch Melissentee.
Hilfreiche Vitalstoffe
Karotinoide
In guten Lebensmitteln sind bestimmte Vitalstoffe enthalten, die die Magenschleimhaut harmonisieren. Dazu gehören unter anderem die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählenden Karotinoide, die zerstörte Schleimhautbereiche in den Magenwänden wieder aufbauen helfen.
Sie schützen den Magen vor der Salzsäure aus den Verdauungssäften. Karotinoide finden sich unter anderem in Karotten, Spinat, Kartoffeln, Honigmelonen, Aprikosen, Pfirsichen, Grünkohl, Feldsalat und Petersilie.
Vitamin C
Ein für die Magenschleimhaut wichtiger Wirkstoff ist auch das Vitamin C. Es stärkt das Immunsystem und beigt daher einem Einnisten des Helicobacter vor.
Reichlich Vitamin C liefern zum Beispiel Sanddorn, Fenchel, Kohlrabi, Brokkoli, Grünkohl, Rosenkohl, Dill, Kresse, Sprossen, Keimlinge, Hagebutten sowie schwarze Johannisbeeren.
Vitamin B12
Dieses Vitamin stärkt ebenfalls das Immunsystem und bietet Schutz vor dem Helicobacter. Es ist enthalten in Nahrungsmitteln wie Sauerkraut, Lachs, Rinfleischfilet und dem Soja-Würzmittel Miso.
Papain
Von entzündungshemmender Wirkung ist auch Papain. Dieses Enzym ist vor allem in der Papaya enthalten. Hier sollte man unbedingt darauf achten, dass man nur die reife Frucht isst, denn unreif genossen kann sie den empfindlichen Magen reizen.
Sulforaphan
Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen hat sich zudem der in Brokkoli enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan als wirkungsvoll gegen den Helicobacter erwiesen.
Es greift das Bakterium an, das sich ansonsten sehr geschickt in den Magenzellen versteckt.
Was gilt es noch zu beachten?
Bei einer Gastritis gilt es vorsichtig mit dem Nikotin zu sein. Es attackiert die Magenwände und ist über die Stimulation des vegetativen Nervensystems verantwortlich dafür, dass der Säuregehalt im Magen außer Kontrolle gerät.
Außerdem verschließt Nikotin eine Reihe von Biostoffen, die für das Immunsystem wichtig sind.
Quellen
- Possin, R.: Heilkräfte aus der Küche. So behandeln Sie Krankheiten mit der richtigen Ernährung selbst. Hannover: Schlüterische Verlagsgesellschaft, 2011