Vorsicht vor Nahrungsergänzungsmitteln: Wie sie deine Leber gefährden können
Einleitung
In einer Welt, in der Gesundheit und Wohlbefinden immer mehr in den Fokus rücken, setzen viele von uns auf Nahrungsergänzungsmittel, um unseren Körper zu unterstützen. Ob Vitamine, Mineralstoffe oder pflanzliche Extrakte – die Auswahl ist riesig. Doch was viele nicht wissen: Einige dieser Produkte können ernsthafte Gesundheitsrisiken bergen, insbesondere für die Leber. In diesem Artikel erfährst du, welche Nahrungsergänzungsmittel potenziell schädlich sind, welche Studien es dazu gibt und wie du deine Gesundheit schützen kannst.
Die Rolle der Leber
Die Leber ist eines der wichtigsten Organe in unserem Körper. Sie hat die Aufgabe, schädliche Substanzen aus dem Blut zu filtern und abzubauen. Dazu gehören sowohl Giftstoffe aus der Umwelt als auch Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel. Wenn die Leber überfordert ist, kann es zu einer sogenannten „medikamenteninduzierten Leberverletzung“ kommen, die auch als toxische Hepatitis bekannt ist. Dies kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, die in einigen Fällen sogar eine Lebertransplantation erforderlich machen.
Die Gefahren von Nahrungsergänzungsmitteln
Eine Umfrage des Council for Responsible Nutrition aus dem Jahr 2024 zeigt, dass bis zu 75 % der US-amerikanischen Erwachsenen irgendeine Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. Viele Menschen ziehen Supplements den verschreibungspflichtigen oder rezeptfreien Medikamenten vor. Dies mag zwar auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch es gibt alarmierende Hinweise darauf, dass die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln die Zahl der Lebererkrankungen erhöht.
Anstieg der Lebertransplantationen
Eine Studie, die 2022 im medizinischen Journal „Liver Transplantation“ veröffentlicht wurde, hat festgestellt, dass die Zahl der Patienten, die aufgrund von leberbedingten Komplikationen durch Nahrungsergänzungsmittel auf die Transplantationswarte-Liste gesetzt wurden, von 2,9 % im Jahr 1995 auf 24,1 % im Jahr 2020 angestiegen ist. Dies zeigt, dass das Problem nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch von Bedeutung ist.
Risikofaktoren und problematische Inhaltsstoffe
Eine Studie, die 2017 von der American Association for the Study of Liver Diseases veröffentlicht wurde, fand heraus, dass etwa 20 % der Fälle von Lebertoxizität in den USA mit diätetischen oder pflanzlichen Supplements in Verbindung gebracht werden können. Das Problem ist, dass viele dieser Produkte mehrere Inhaltsstoffe enthalten, was die Identifizierung des genauen Übeltäters erschwert.
Eine aktuelle Studie aus der University of Michigan hat jedoch sechs häufige Inhaltsstoffe identifiziert, die definitiv mit toxischer Hepatitis in Verbindung stehen:
- Kurkuma
- Grüner Tee-Extrakt
- Ashwagandha
- Garcinia Cambogia
- Roter Hefereis
- Schwarze Cohosh
Laut den Autoren dieser Studie nehmen etwa 15 Millionen Amerikaner mindestens eines dieser Nahrungsergänzungsmittel ein. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass diese Produkte nicht so reguliert sind wie Medikamente, was bedeutet, dass die Qualität und Dosierung oft unklar sind.
Die Problematik der Regulierung
Eines der größten Probleme bei Nahrungsergänzungsmitteln ist die fehlende Regulierung. Während Medikamente strengen Tests und Genehmigungen unterliegen, können Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln oft Produkte auf den Markt bringen, ohne dass deren Sicherheit oder Wirksamkeit nachgewiesen werden muss. Dies führt dazu, dass Verbraucher oft nicht wissen, was sie tatsächlich einnehmen.
Studien und ihre Ergebnisse
Studie 1: Anstieg der Lebererkrankungen
Die bereits erwähnte Studie aus dem Journal „Liver Transplantation“ ist ein eindringliches Beispiel für die Gefahren, die von Nahrungsergänzungsmitteln ausgehen können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zahl der Lebertransplantationen aufgrund von Supplement-Nebenwirkungen erheblich gestiegen ist. Dies ist ein alarmierendes Signal, das wir ernst nehmen sollten. Du kannst die Studie hier nachlesen: Liver Transplantation Studie.
Studie 2: Zusammenhang zwischen Supplements und Lebertoxizität
Eine weitere wichtige Studie wurde 2017 von der American Association for the Study of Liver Diseases veröffentlicht. Diese Untersuchung hat ergeben, dass 20 % der Lebertoxizität in den USA auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen sind. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass viele Menschen möglicherweise unwissentlich ihre Gesundheit gefährden. Hier kannst du mehr über die Studie erfahren: AASLD Studie.
Wie kannst du dich schützen?
Informiere dich
Zunächst einmal ist es wichtig, sich über die Inhaltsstoffe von Nahrungsergänzungsmitteln zu informieren. Lese die Etiketten sorgfältig und informiere dich über die möglichen Nebenwirkungen. Wenn du unsicher bist, konsultiere einen Arzt oder Ernährungsberater, bevor du ein neues Supplement einnimmst.
Wähle Qualität
Achte darauf, Produkte von renommierten Herstellern zu wählen, die transparent über ihre Inhaltsstoffe und die Herstellungsprozesse informieren. Zertifizierungen von unabhängigen Organisationen können ebenfalls ein Indikator für Qualität sein.
Ernährung als Grundlage
Anstatt dich auf Nahrungsergänzungsmittel zu verlassen, versuche, deine Nährstoffe durch eine ausgewogene Ernährung zu beziehen. Eine Vielzahl von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein kann dir helfen, alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten.
Regelmäßige Gesundheitschecks
Lass regelmäßig deine Leberwerte überprüfen, insbesondere wenn du Nahrungsergänzungsmittel einnimmst. Früherkennung kann helfen, ernsthafte gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Fazit
Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln kann verlockend sein, insbesondere in einer Zeit, in der viele von uns nach Möglichkeiten suchen, unsere Gesundheit zu optimieren. Jedoch solltest du dir der Risiken bewusst sein, die mit der Einnahme bestimmter Produkte verbunden sind. Die Leber ist ein empfindliches Organ, das durch die falschen Supplements überfordert werden kann, was zu ernsthaften gesundheitlichen Konsequenzen führen kann.
Informiere dich, wähle qualitativ hochwertige Produkte und ziehe in Betracht, deine Nährstoffaufnahme durch eine ausgewogene Ernährung zu optimieren. Deine Gesundheit ist das Wichtigste, was du hast – gehe verantwortungsvoll damit um.
