Zink
Zink ist ein Mineralstoff, der zu den lebensnotwendigen (essenziellen) Spurenelementen zählt.
Der Körper kann es nicht selbst bilden – der Mensch muss es über die Nahrung aufnehmen.
Auch Pflanzen und Tiere benötigen Zink.
Der menschliche Körper enthält – über alle Organe verteilt – etwa 2 bis 4 Gramm des Mineralstoffs.
Insbesondere in Knochen, Haut und Haaren wird Zink gespeichert, dort finden sich bis zu 70 Prozent des aufgenommenen Zinks.
Der Rest ist hauptsächlich in der Leber, den Nieren sowie in Muskeln gespeichert.
Zink gilt nach Eisen als zweitwichtigstes Metall in lebenden Organismen.
Hier gibt es eine Studie (Englisch)
Die Funktion von Zink im Körper
Zink gehört zu den lebenswichtigen Spurelementen und übernimmt im Körper unzählige Funktionen.
Es ist sehr wichtig für das Wachstum und die Reifung, ebenso für die Synthese von DNS (Desoxyribonukleinsäure), RNS (Ribonukleinsäure) und Proteinen (Eiweiß) sowie für die Insulinspeicherung.
Zink hat auch in den Zellen wichtige Aufgaben, es schützt z.B. die Zellmembranen.
Zink ist weiter am Stoffwechsel der Neurotransmitter und von Wachstums-, Schilddrüsen- und Sexualhormonen beteiligt.
Es beeinflusst die Sinnesfunktionen wie Riechen, Schmecken, Sehen und Hören.
Zink spielt im Stoffwechsel von Vitamin A eine wichtige Rolle, da es für die Synthese des Retinol-bindenden Proteins in der Leber benötigt wird.
Es gibt Hinweise darauf, dass ein Zinkmangel die Größe und Funktion der Thymusdrüse senkt, die mit das wichtigste Organ im körpereigenen Abwehrsystem ist.
Ein Mangel an Zink schwächt die von den Thymus-Lymphozyten abhängige Immunreaktionen.
Zink ist zudem ein wichtiger Bestandteil vieler Enzyme oder einer ihrer Co-Faktoren.
Mittlerweile schätzt man die Zahl der von Zink beeinflussten Enzyme auf bis zu 150.
Das Spurenelement ist dabei u.a. fähig, Enzyme zu schützen, einige werden beispielsweise durch seine Einbindung deutlich stabiler.
Zu einer großen Studie geht es hier (Englisch)
Zink in Lebensmitteln
Zink aus tierischen Lebensmittel wird besser resorbiert, und es ist dort in höheren Mangen vorhanden.
Pflanzliche Produkte sind weniger zinkreich, aus ihnen wird Zink außerdem schlechter resorbiert.
Vegetarier sollten daher auf eine gute Zinkzufuhr achten.
Eine streng vegetarische Kost, die auch Eier und Milchprodukte strikt ausschließt, kann zu einer ungenügenden Zinkversorgung führen.
Die wichtigsten Zinklieferanten sind Fleisch, Innereien, Eier, Käse und andere Milchprodukte, einige Fische, besonders Schalentiere, Roggen- und Weizenkeime, Weizenkleie und Haferflocken.
In der Lebensmittelproduktion kann Zink verlorengehen, beispielsweise durch das starke Ausmahlen von Mehl.
Lebensmittel mit hohem Zinkanteil
- Austern 160 mg / 100 g
- Haferflocken 7,7 mg / 100 g
- Schweineleber 6,4 mg / 100 g
- Rindfleisch 4,1 mg / 100 g
- Sojabohnen 4,1 mg / 100g
- Linsen 3,7 mg / 100 g
- Weizen, ganz 3,5 mg / 100 g
- Knäckebrot 3,1 mg / 100 g
- Nüsse, verschiedene 3,1 mg / 100 g
Hier gibt es eine Liste mit zinkhaltigen Lebensmitteln
Täglicher Bedarf
Der tägliche Zinkbedarf liegt Schätzungen zufolge für Männer und Jungen ab 15 Jahren bei 10 Milligramm (mg).
Frauen und Mädchen ab 15 Jahren benötigen mit 7 Milligramm etwas weniger Zink als Männer.
Schwangeren Frauen ab dem vierten Monat wird empfohlen, circa 10 Milligramm aufzunehmen.
Für Stillende sind etwa 11 Milligramm täglich empfehlenswert.
Für Kinder und Säuglinge ist der tägliche Zinkbedarf niedriger und zwar zwischen 1 mg/ Tag – 8 mg/ Tag.
Eine Übersicht der DGE gibt es hier
Zinkmangel
Bereits ein leichter bis mittlerer Zinkmangel (unter 80 µg/dl) kann die Gesundheit deutlich beeinträchtigen und zum Gewichtsverlust, Testosteronmangel, Schwächung des Immunsystems, neuropsychologischen Symptomen und Müdigkeit führen.
Anfällig sind insbesondere ältere Menschen, da wahrscheinlich die Zinkabsorption im Alter sinkt, zudem Vegetarier und Veganer, da Fleisch die beste Zinkquelle ist.
Schwangere und Stillende haben einen leicht erhöhten Zinkbedarf.
Der Verzehr von Phytinsäure (Vollkornprodukte) führt zu einer schlechteren Zinkaufnahme und kann zum Zinkdefizit beitragen.
Hier gibt es eine Studie zum Zinkmangel (Englisch)
Symptome eines Zinkmangels
Zinkmangel kann sich in vielen Erkrankungsbildern zeigen, häufig bestehen gleichzeitig auch Symptome anderer Mangelzustände.
Weil Zink in ausserodentlich vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt ist, wirkt sich der Zinkmangel gleich in vielen Organbereichen des Körpers aus.
Häufig äußern sich Zinkmangel-Symptome in Form von weißen Flecken auf den Nägeln, die außerdem hell und oft dünn und brüchig sind, und starke Rillen haben.
Es besteht Anfälligkeit für Infekte und häufige Oberbauchschmerzen, ebenso werden Haarausfall und Verstopfung begünstigt.
Zinkmangel-Symptome werden häufig durch Stress verstärkt, denn Stress vermindert die Zinkverfügbarkeit.
Zinkmangel triff häufig zusammen mit einem Mangel an Vitamin B6 im Rahmen einer Pyrrolurie (vermehrte Ausscheidung im Urin) auf.
Weil dieser Verlust kaum noch durch eine gesunde Ernährung ausgeglichen werden kann, sind bei der Pyrrolurie therapeutische Dosen erforderlich.
In dem folgenden Test werden vor allem die Vitamin B6 und Zinkmangel-Symptome analysiert.
Zinküberdosierung
Eine Zinkvergiftung beziehungsweise Zinküberdosierung kommt nur selten vor – allein über die Nahrung ist es praktisch unmöglich, so viel Zink aufzunehmen, dass Vergiftungserscheinungen auftreten.
Im Vergleich zu anderen Spurenelementen gilt Zink als nicht besonders giftig.
In der Vergangenheit kam es gelegentlich zu akuten Zinkvergiftungen, die auf den Verzehr säurehaltiger Nahrungsmittel oder Getränke zurückzuführen waren, die über längere Zeit in verzinkten Behältnissen aufbewahrt wurden.
Zinkvergiftungen können auch durch das Einatmen von Zinkdampf oder Zinkstaub bei der Arbeit in Gießereien entstehen.
Akute Zinkvergiftungen treten selten auf.
Mögliche Symptome einer akuten Zinkvergiftung durch sind zum Beispiel Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen.
Wenn Zinkstaub oder Zinkdämpfe inhaliert wurden, kann es zu dem sogenannten Gießfieber oder Metallfieber kommen, welches auch beim Einatmen anderer Metallstäube oder -dämpfe auftreten kann.