Was ist DCA und kann es wirksam gegen Krebszellen eingesetzt werden?

DCA

Wenn Du oder ein geliebter Mensch Krebs hat, dann hast Du vielleicht schon einmal von einer billigen, aber wirksamen Substanz namens DCA gehört. DCA steht für Dichloracetat und wird seit Jahrzehnten bei seltenen Nicht-Krebserkrankungen eingesetzt.

Seit 2007 hat sich jedoch auch gezeigt, dass es in der Lage ist, Krebszellen zu bekämpfen und dabei gesunde Zellen unversehrt zu lassen. Doch DCA hat einige gesundheitliche Risiken.

Was ist Dichloracetat oder DCA?

DCA ist eigentlich eine künstliche Substanz. Es ist ein Nebenprodukt der Wasserchlorung und seine Grundchemikalie ist eine Verbindung, die typischerweise für Lösungsmittel und Klebstoffe, genannt Trichlorethylen (TCE), verwendet wird.

TCE ist an sich keine gutartige Substanz. Es ist bekannt, dass es Störungen des zentralen Nervensystems sowie Leber- und Nierenschäden mit sich bringt. Warum also etwas in Betracht ziehen, das von einer so gefährlichen Chemikalie wie TCE kommt?

Grundsätzlich, weil DCA wirkt – und zwar sehr effektiv – bei der Bekämpfung von Krebszellen. Während es einige Nebenwirkungen gibt, sind sie bei den meisten Menschen (aber nicht bei allen) relativ mild.

Hier sind nur einige Studien, die die Wirksamkeit von DCA bestätigen:

  1. Eine 2009 in der Forschungszeitschrift Breast Cancer Research and Treatment veröffentlichte Studie ergab, dass DCA das Tumorwachstum bei metastasierendem Brustkrebs sowohl im Labor als auch im Tiermodell reduziert.
  2. Eine 2008 von der University of Florida durchgeführte Studie verwendete DCA (in Verbindung mit Bestrahlung) auf Prostatakrebszellen. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass “DCA allein signifikante zytotoxische Effekte hat”. Die Verabreichung von DCA machte auch die Bestrahlung effektiver.
  3. Im Jahr 2007 veröffentlichte die University of Alberta eine Tierstudie, die innerhalb von nur drei Wochen einen Rückgang von 70% bei Lungen-, Brust- und Hirntumoren ergab. Gesunde Zellen blieben unberührt. Eine weitere Untersuchung der Harvard Medical School im Jahr 2007 ergab ein ähnliches Ergebnis für Endometriumkrebszellen.

Ein weiterer Grund, warum immer mehr Menschen über DCA nachdenken, sind die Kosten. DCA ist insofern einzigartig, da die Erforschung seiner Wirksamkeit, obwohl es sich um ein pharmazeutisches Medikament handelt, nie von Big Pharma gefördert wurde.

Es ist wirklich der “Underdog”, wenn es um die Forschungsfinanzierung geht, und die meisten DCA-Studien haben wegen des Interesses der Öffentlichkeit stattgefunden. Studien zu DCA, wie die oben genannten, sind daher nach wie vor gering.

Hier findet Ihr eine deutsche Übersicht der Studien

DCA beeinflusst Krebszellen

Während gesunde Zellen ihren Brennstoff durch einen Prozess namens Zellatmung erhalten, der Sauerstoff benötigt und in den Mitochondrien stattfindet, erhalten Krebszellen Brennstoff durch einen ganz anderen Mechanismus.

In einem Prozess namens Glykolyse findet die Energieumwandlung in einer Krebszelle im Zytoplasma statt. Dazu wird kein Sauerstoff benötigt.

Eine gesunde Zellatmung erfordert auch eine Substanz namens Pyruvat (auch bekannt als Brenztraubensäure). Damit die Zellen auf Pyruvat zugreifen können, muss es zunächst das Enzym Pyruvat-Dehydrogenase-Kinase (PDK) passieren.

Dieses Enzym ist wichtig, weil es entscheidet, wie viel Pyruvat die Mitochondrien jeder gesunden Zelle erreichen kann. Wenn PDK “aktiv” ist, werden die Mitochondrien eingeschläfert und die Zellen sind auf die Glykolyse zur Energieumwandlung angewiesen.

Was hat das mit Krebstumoren und Metastasen zu tun? Du hast es erraten. Krebszellen haben eine sehr aktive PDK. Sie lieben Zucker und wollen den Prozess der Glykolyse so weit wie möglich für ihre Energieumwandlung nutzen.

Hier ist die Pointe: Dieser ganze Prozess bezieht sich auf die Wirksamkeit von DCA, da DCA die Prozesse der PDK unterdrücken kann, indem es die Zellatmung durch die Mitochondrien anstößt, die Glykolyse abschaltet und in Wirklichkeit Apoptose oder den Tod von Krebszellen auslöst.

Warnung: DCA hat einige Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von DCA sind im Vergleich zu herkömmlichen Krebstherapien zwar gering, aber dennoch gibt es einige. Die Tatsache, dass DCA ein kleines Molekül ist, das schnell vom Körper aufgenommen werden kann, erweist es sich als Segen und Fluch zugleich.

Dies ermöglicht eine schnelle Bekämpfung von Krebs, kann aber auch zu schnellen Nebenwirkungen führen, vor allem wenn diese auf das Gehirn und das Nervensystem abzielen.

Das typische Verfahren für Krebspatienten umfasst spezielle Verhältnisse von DCA, Koffein und B1-Vitaminen. Sogar mit diesem Verfahren können einige Personen Folgendes erleben:

  • Periphere Neuropathie
  • Knöchelschwellung
  • Häufiges Wasserlassen
  • Leichte Übelkeit
  • Angst und Depressionen
  • Schwindelgefühl
  • Handzittern
  • Schläfrigkeit
  • Atemwegserkrankungen

DCA hat sich auch bei hohen Temperaturen als instabil erwiesen, z.B. in Verbindung mit warmen Speisen und Getränken. Die Meinung der Experten ist noch offen, ob die Wirkung von DCA auf den Krebs die möglichen Nebenwirkungen wert ist.

Dennoch bleibt DCA eine kostengünstige Option zur gezielten Tumorreduktion und Du solltest sie kennen.


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