Ultraprocessierte Lebensmittel: Ein verstecktes Gesundheitsrisiko
Einleitung
In der heutigen Zeit sind ultraverarbeitete Lebensmittel (UPFs) omnipräsent. Sie sind günstig, praktisch und oft verlockend, aber sie bringen auch erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich. Eine neue wissenschaftliche Stellungnahme der American Heart Association beleuchtet die Auswirkungen von UPFs auf die kardiometabolische Gesundheit und zeigt, wie diese Lebensmittel unsere Essgewohnheiten und damit unsere Gesundheit beeinflussen können. In diesem Blogartikel werden wir die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Stellungnahme zusammenfassen, die Herausforderungen im Umgang mit UPFs diskutieren und dir helfen, informierte Entscheidungen für deine Ernährung zu treffen.
Was sind ultraverarbeitete Lebensmittel?
Ultraverarbeitete Lebensmittel sind Nahrungsmittel, die industriell hergestellt werden und viele Zutaten sowie Zusatzstoffe enthalten, die in der heimischen Küche nicht üblich sind. Diese Zusatzstoffe werden oft verwendet, um die Haltbarkeit, das Aussehen, den Geschmack oder die Textur der Lebensmittel zu verbessern. Laut der Nova-Klassifikation, die in der Stellungnahme als Referenz verwendet wird, werden UPFs als Produkte definiert, die durch umfangreiche industrielle Verarbeitung entstehen.
Die Zunahme des Konsums von UPFs seit den 1990er Jahren hat traditionelle Essgewohnheiten gestört und könnte zu gesundheitlichen Problemen beitragen. Schätzungen zufolge enthalten 70 % der im Einzelhandel erhältlichen Produkte in den USA mindestens eine ultraverarbeitete Zutat. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf den Einzelnen, sondern auch auf die Gesellschaft als Ganzes, da besonders einkommensschwache Familien häufig mehr UPFs konsumieren.
Die gesundheitlichen Auswirkungen von UPFs
Die Forschung zeigt, dass der Konsum von ultraverarbeiteten Lebensmitteln mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verbunden ist. Eine Meta-Analyse von prospektiven Studien, die in der Stellungnahme zitiert wird, fand einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von UPFs und kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkten, Schlaganfällen und Typ-2-Diabetes. Die Ergebnisse zeigen, dass ein höherer Konsum von UPFs mit einem um 25 % bis 58 % erhöhten Risiko für kardiometabolische Erkrankungen und einem um 21 % bis 66 % höheren Sterberisiko verbunden ist.
Eine weitere Studie, die die Auswirkungen von UPFs auf das Essverhalten und das Gewicht untersucht, legt nahe, dass die Kombination von Zutaten und Zusatzstoffen in UPFs das Belohnungssystem im Gehirn beeinflussen kann. Dies kann zu unregelmäßigen Essgewohnheiten und letztlich zu Übergewicht führen.
Für detaillierte Informationen zu den Auswirkungen von UPFs auf die Gesundheit kannst du die Studie hier nachlesen.
Verwirrung um die Nährstoffqualität
Ein häufiges Missverständnis über ultraverarbeitete Lebensmittel ist, dass alle diese Produkte ungesund sind. Tatsächlich gibt es einige UPFs, die eine bessere Nährstoffqualität aufweisen und Teil einer gesunden Ernährung sein können. Dazu gehören bestimmte kommerzielle Vollkornprodukte und fettarme, zuckerreduzierte Milchprodukte. Dies führt jedoch zu Verwirrung sowohl bei Gesundheitsfachleuten als auch bei Verbrauchern, die Schwierigkeiten haben, zwischen gesunden und ungesunden UPFs zu unterscheiden.
Empfehlungen der American Heart Association
Die American Heart Association empfiehlt, den Konsum von UPFs zu reduzieren, insbesondere von solchen, die reich an gesättigten Fetten, zugesetzten Zuckern und Natrium sind. Stattdessen sollten gesündere Optionen wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und mageres Protein in den Vordergrund gerückt werden. Diese Empfehlungen sind entscheidend, um die allgemeine Gesundheit zu verbessern und das Risiko von chronischen Erkrankungen zu minimieren.
Forschungs- und Politikchancen
Um die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Konsum von UPFs verbunden sind, zu reduzieren, sind mehrere Maßnahmen erforderlich:
-
Ernährungsumstellung: Es sollten Ansätze entwickelt werden, die Einzelpersonen, Lebensmittelhersteller und den Einzelhandel unterstützen, um Essgewohnheiten von UPFs weg und hin zu nährstoffreicheren Lebensmitteln zu verändern.
-
Politische Maßnahmen: Es sollten politische Strategien entwickelt werden, um den Konsum von HFSS-Produkten (hoch in gesättigten Fetten, Zucker und Salz) zu reduzieren, beispielsweise durch Kennzeichnungssysteme.
-
Forschungsförderung: Es ist notwendig, mehr Mittel für die Forschung bereitzustellen, um kritische Fragen zu klären, wie z.B. inwieweit die Ultraverarbeitung selbst ein Lebensmittel ungesund macht.
-
Regulierung von Zusatzstoffen: Die laufenden Bemühungen zur Verbesserung der Wissenschaft über Lebensmittelzusatzstoffe müssen verstärkt werden.
Fazit
Ultraverarbeitete Lebensmittel sind ein komplexes Thema, das sowohl Herausforderungen als auch Möglichkeiten bietet. Die steigende Konsumation dieser Lebensmittel hat potenziell schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit, insbesondere in Bezug auf kardiometabolische Erkrankungen. Es ist wichtig, sich über die Nährstoffqualität und die möglichen gesundheitlichen Risiken von UPFs zu informieren und bewusste Entscheidungen über die eigene Ernährung zu treffen.
Für deine Gesundheit ist es ratsam, den Konsum von ultraverarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren und stattdessen auf eine Ernährung zu setzen, die reich an frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln ist. Indem du gesunde Alternativen wählst und die Empfehlungen von Fachleuten befolgst, kannst du aktiv zu deiner eigenen Gesundheit beitragen und das Risiko von chronischen Erkrankungen minimieren.
In einer Welt, in der ultraverarbeitete Lebensmittel leicht verfügbar sind, ist es entscheidend, informiert zu bleiben und aktiv Entscheidungen zu treffen, die deine Gesundheit langfristig unterstützen.
