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Das passiert mit deinem Körper, wenn du zu viel Eisen zu dir nimmst

Das passiert mit deinem Körper, wenn du zu viel Eisen zu dir nimmst

Eisen ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der für zahlreiche Funktionen im menschlichen Körper unerlässlich ist. Doch wie bei vielen anderen Nährstoffen gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Während ein Eisenmangel zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann, birgt auch ein Überschuss an Eisen erhebliche Risiken.

In diesem Artikel beleuchten wir, was Eisen ist und warum der Körper es benötigt, welche Symptome auf eine Eisenüberladung hinweisen, welche gesundheitlichen Risiken damit verbunden sind und wie du eine Eisenüberladung vermeiden kannst.

Was ist Eisen und warum braucht der Körper es?

Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das eine zentrale Rolle im menschlichen Körper spielt. Es ist vor allem für die Bildung von Hämoglobin, dem Protein in den roten Blutkörperchen, verantwortlich. Hämoglobin transportiert Sauerstoff von der Lunge zu den Geweben und Organen und sorgt so für die Energieversorgung des Körpers. Ohne ausreichend Eisen kann der Körper nicht genügend Hämoglobin produzieren, was zu Müdigkeit, Schwäche und anderen Symptomen eines Eisenmangels führen kann.

Neben seiner Rolle im Sauerstofftransport ist Eisen auch an zahlreichen enzymatischen Prozessen beteiligt. Es unterstützt das Immunsystem, fördert die Zellteilung und trägt zur kognitiven Funktion bei. Besonders wichtig ist Eisen in Wachstumsphasen, während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, da sie durch die Menstruation regelmäßig Eisen verlieren. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der tägliche Eisenbedarf für Frauen bei etwa 15 mg und für Männer bei 10 mg.

Eisen kommt in zwei Formen vor: Häm-Eisen, das in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch vorkommt, und Nicht-Häm-Eisen, das in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Nüssen und grünem Blattgemüse enthalten ist. Häm-Eisen wird vom Körper effizienter aufgenommen, während die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen durch Faktoren wie Vitamin C gefördert werden kann. Doch obwohl Eisen für den Körper unverzichtbar ist, kann ein Übermaß an Eisen schädlich sein.

Symptome einer Eisenüberladung: Warnsignale des Körpers

Eine Eisenüberladung, auch Hämochromatose genannt, tritt auf, wenn der Körper mehr Eisen aufnimmt, als er benötigt. Da der Körper überschüssiges Eisen nicht effektiv ausscheiden kann, wird es in Organen wie der Leber, dem Herzen und der Bauchspeicheldrüse gespeichert. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die oft unspezifisch sind und leicht übersehen werden können.

Zu den ersten Warnsignalen einer Eisenüberladung gehören chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen und ein allgemeines Gefühl von Schwäche. Diese Symptome werden häufig mit anderen Erkrankungen verwechselt, was die Diagnose erschwert. Ein weiteres häufiges Anzeichen ist eine bronzefarbene Verfärbung der Haut, die durch die Ablagerung von Eisen in der Haut entsteht. Auch Verdauungsprobleme wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit können auftreten.

In fortgeschrittenen Stadien kann eine Eisenüberladung schwerwiegendere Symptome verursachen. Dazu gehören Herzrhythmusstörungen, Diabetes und eine vergrößerte Leber. Studien zeigen, dass unbehandelte Hämochromatose das Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs erheblich erhöht (Pietrangelo, 2010). Daher ist es wichtig, die Warnsignale des Körpers ernst zu nehmen und bei Verdacht auf eine Eisenüberladung einen Arzt aufzusuchen.

Gesundheitliche Risiken durch zu viel Eisen

Ein Überschuss an Eisen kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, da Eisen in hohen Konzentrationen toxisch wirkt. Eines der größten Risiken ist die Schädigung der Organe durch die Ansammlung von Eisen. Besonders betroffen sind die Leber, das Herz und die Bauchspeicheldrüse. Eine übermäßige Eisenbelastung der Leber kann zu einer Fettleber, Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs führen. Laut einer Studie von Brissot et al. (2018) ist die Hämochromatose eine der häufigsten genetischen Ursachen für Lebererkrankungen in Europa.

Auch das Herz kann durch eine Eisenüberladung geschädigt werden. Die Eisenablagerungen können zu einer Kardiomyopathie führen, einer Erkrankung des Herzmuskels, die Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz verursachen kann. Darüber hinaus erhöht eine Eisenüberladung das Risiko für Diabetes, da die Eisenablagerungen in der Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion beeinträchtigen können.

Ein weiteres Risiko ist die Förderung von oxidativem Stress. Eisen kann freie Radikale erzeugen, die Zellen und Gewebe schädigen. Dies kann entzündliche Prozesse im Körper verstärken und das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs und neurodegenerative Erkrankungen erhöhen. Es ist daher entscheidend, den Eisenspiegel im Körper im Gleichgewicht zu halten, um diese Risiken zu minimieren.

Wie du eine Eisenüberladung vermeiden kannst

Die Vermeidung einer Eisenüberladung beginnt mit einer ausgewogenen Ernährung. Es ist wichtig, den individuellen Eisenbedarf zu kennen und die Eisenaufnahme entsprechend zu steuern. Menschen, die viel Fleisch konsumieren, sollten darauf achten, nicht übermäßig Häm-Eisen aufzunehmen, da dieses vom Körper besonders gut verwertet wird. Pflanzliche Eisenquellen sind in der Regel sicherer, da der Körper Nicht-Häm-Eisen weniger effizient aufnimmt.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die regelmäßige Überprüfung der Eisenspiegel, insbesondere bei Risikogruppen. Menschen mit einer genetischen Veranlagung für Hämochromatose, Frauen nach der Menopause und Männer über 40 Jahre sollten ihre Eisenspeicher regelmäßig kontrollieren lassen. Ein einfacher Bluttest kann Aufschluss über den Ferritinwert (Speichereisen) und den Transferrinsättigungsgrad geben.

Auch Nahrungsergänzungsmittel sollten mit Vorsicht verwendet werden. Viele Menschen nehmen Eisenpräparate ein, ohne ihren tatsächlichen Bedarf zu kennen. Dies kann schnell zu einer Überdosierung führen. Experten empfehlen, Eisenpräparate nur nach Rücksprache mit einem Arzt einzunehmen. Zudem sollte man auf die Kombination von Eisen mit Vitamin C achten, da dies die Eisenaufnahme erhöht. Wer bereits ausreichend mit Eisen versorgt ist, sollte daher auf eine übermäßige Zufuhr von Vitamin C verzichten.

Fazit

Eisen ist ein unverzichtbarer Nährstoff, der für zahlreiche lebenswichtige Funktionen im Körper benötigt wird. Doch wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier: Zu viel des Guten kann schädlich sein. Eine Eisenüberladung kann zu einer Vielzahl von Symptomen und ernsthaften gesundheitlichen Risiken führen, darunter Organschäden, Diabetes und Herzprobleme.

Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, den individuellen Eisenbedarf zu kennen, eine ausgewogene Ernährung zu verfolgen und Nahrungsergänzungsmittel nur mit Bedacht einzunehmen. Regelmäßige Bluttests können helfen, den Eisenspiegel im Auge zu behalten und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Indem wir auf die Signale unseres Körpers hören und bewusst mit unserer Ernährung umgehen, können wir die Balance halten und unsere Gesundheit langfristig schützen.