Ist der Konsum von schwarzem Lakritz riskant?
Schwarzes Lakritz ist für viele Menschen ein beliebtes Süßmittel und ein nostalgischer Genuss, der an Kindheitserinnerungen erinnert. Was viele jedoch nicht wissen: Der regelmäßige Konsum dieser beliebten Leckerei kann erhebliche Risiken für die Gesundheit mit sich bringen. Dieser Artikel beleuchtet, warum schwarzes Lakritz nicht nur eine harmlose Süßigkeit ist, sondern in manchen Fällen sogar gefährlich werden kann.
Es geht um die Auswirkungen auf den Körper, die durch den Wirkstoff Glycyrrhizin verursacht werden, und wie übermäßiger Verzehr zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um Lakritz bewusster zu genießen.
Darum ist der Konsum von schwarzem Lakritz riskanter, als du denkst!
Der Wirkstoff Glycyrrhizin und seine Wirkung
Schwarzes Lakritz enthält Glycyrrhizin, einen natürlichen Inhaltsstoff, der aus der Süßholzwurzel gewonnen wird. Glycyrrhizin verleiht Lakritz seinen unverwechselbaren Geschmack und ist für seine außergewöhnliche Süßkraft bekannt – bis zu 50-mal süßer als herkömmlicher Zucker. Doch Glycyrrhizin ist mehr als nur ein Süßstoff. Es hat einen direkten Einfluss auf den Körper, indem es die Natrium- und Kaliumregulation in den Zellen verändert. Dies geschieht, weil Glycyrrhizin die Wirkung eines Enzyms blockiert, das das Stresshormon Cortisol abbaut.
Die Folge ist eine Erhöhung des Cortisolspiegels, der ähnliche Effekte wie das Hormon Aldosteron hat. Dies kann zu einer gesteigerten Natriumrückhaltung, einem Verlust von Kalium und damit einem Anstieg des Blutdrucks führen. Schon kleine Mengen Glycyrrhizin können diese Prozesse beeinflussen, weshalb der Konsum von Lakritz immer in Maßen erfolgen sollte.
Auswirkungen auf den Blutdruck
Die blutdrucksteigernde Wirkung von Glycyrrhizin ist eine der bekanntesten Gefahren des Lakritzgenusses. Indem es den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beeinflusst, führt es zu einer Zunahme des Blutvolumens, was wiederum den Druck auf die Blutgefäße erhöht. Menschen, die bereits unter Bluthochdruck leiden, können durch den regelmäßigen Verzehr von Lakritz eine Verschlechterung ihres Zustands erleben. Sogar bei gesunden Personen kann der Blutdruck spürbar ansteigen, wenn über einen längeren Zeitraum täglich größere Mengen Lakritz konsumiert werden.
Studien zeigen, dass der Verzehr von 50 Gramm Lakritz pro Tag über zwei Wochen ausreicht, um den Blutdruck signifikant zu erhöhen. Dies kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und in schweren Fällen sogar zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Es ist wichtig, diese Risiken zu kennen und den Konsum entsprechend zu begrenzen.
Störungen des Elektrolythaushalts
Der Elektrolythaushalt spielt eine entscheidende Rolle für viele Körperfunktionen, darunter die Regulierung des Herzschlags, die Muskelkontraktion und die Nervenübertragung. Glycyrrhizin kann diesen empfindlichen Balanceakt stören, indem es den Kaliumspiegel senkt und gleichzeitig die Natriumkonzentration erhöht. Ein niedriger Kaliumspiegel, auch als Hypokaliämie bekannt, kann sich in Form von Muskelschwäche, Müdigkeit, Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall durch eine Lähmung äußern.
Gleichzeitig kann der Anstieg des Natriumgehalts Wassereinlagerungen verursachen, was die Belastung für das Herz und die Nieren erhöht. Menschen, die regelmäßig Lakritz konsumieren, riskieren diese Störungen, insbesondere wenn sie bereits an Vorerkrankungen leiden oder eine natriumarme Diät einhalten sollten.
Gefahr für Schwangere und Kinder
Schwangere Frauen sollten besonders vorsichtig mit dem Konsum von schwarzem Lakritz umgehen. Studien haben gezeigt, dass Glycyrrhizin das Risiko für Frühgeburten erhöhen und das Wachstum des Fötus negativ beeinflussen kann. Eine gestörte Cortisolregulation kann sich auch auf die Entwicklung des Gehirns des ungeborenen Kindes auswirken, was langfristige Auswirkungen haben könnte.
Für Kinder ist der Konsum von Lakritz ebenfalls problematisch, da ihr Körpergewicht im Verhältnis zur aufgenommenen Glycyrrhizinmenge geringer ist. Selbst geringe Mengen können bei Kindern Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme auslösen. Es ist daher ratsam, Kindern den Zugang zu Lakritz einzuschränken und während der Schwangerschaft komplett darauf zu verzichten.
Interaktionen mit Medikamenten
Glycyrrhizin hat die Fähigkeit, die Wirkung bestimmter Medikamente zu beeinflussen. Besonders betroffen sind Diuretika, blutdrucksenkende Mittel, Kortisonpräparate und einige Antidepressiva. Indem Glycyrrhizin den Natrium- und Kaliumspiegel verändert, kann es die Effektivität von Medikamenten, die auf diese Elektrolyte abzielen, entweder verstärken oder abschwächen.
Menschen, die solche Medikamente regelmäßig einnehmen, sollten ihren Lakritzkonsum genau überwachen und idealerweise mit ihrem Arzt besprechen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, vollständig auf Lakritz zu verzichten, um gefährliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Langzeitfolgen des übermäßigen Konsums
Die langfristigen Auswirkungen von regelmäßigem Lakritzgenuss sind nicht zu unterschätzen. Chronischer Bluthochdruck, dauerhafte Elektrolytstörungen und Nierenschäden gehören zu den möglichen Folgen. Darüber hinaus kann die erhöhte Cortisolausschüttung durch Glycyrrhizin das Immunsystem schwächen, den Körper anfälliger für Infektionen machen und zu Schlafstörungen führen.
Einige Menschen berichten auch von Verdauungsproblemen, verstärkten Wassereinlagerungen und einem allgemeinen Gefühl von Schwäche. Wer über längere Zeit täglich Lakritz konsumiert, riskiert ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen, die nur durch eine bewusste Reduktion des Konsums vermieden werden können.
Wie viel Lakritz ist zu viel?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nicht mehr als 100 Milligramm Glycyrrhizin pro Tag zu konsumieren. Das entspricht in etwa 50 Gramm Lakritz, abhängig vom Glycyrrhizingehalt des Produkts. Da dieser Gehalt variieren kann, ist es ratsam, die Verpackungsangaben genau zu prüfen.
Menschen mit bestehenden Gesundheitsproblemen, insbesondere Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen, sollten besonders vorsichtig sein. Ein gelegentlicher Genuss in kleinen Mengen ist in der Regel unbedenklich, aber der tägliche Verzehr oder größere Portionen können schnell problematisch werden.
Alternativen zu schwarzem Lakritz
Wer den Geschmack von Lakritz liebt, aber die gesundheitlichen Risiken vermeiden möchte, hat verschiedene Alternativen zur Auswahl. Einige Hersteller bieten Lakritzprodukte an, die weniger oder gar kein Glycyrrhizin enthalten. Diese Varianten können den gleichen Genuss bieten, ohne den Körper übermäßig zu belasten.
Anisbonbons sind eine weitere Option, die einen ähnlichen Geschmack bietet, jedoch keine gesundheitlichen Risiken durch Glycyrrhizin mit sich bringt. Für diejenigen, die den typischen Lakritzgeschmack lieben, ist es entscheidend, bewusst zu konsumieren und sich nach sicheren Alternativen umzusehen.
Zusammenfassung
Schwarzes Lakritz mag auf den ersten Blick wie eine harmlose Süßigkeit wirken, doch der Wirkstoff Glycyrrhizin kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Vom Anstieg des Blutdrucks über Störungen des Elektrolythaushalts bis hin zu Risiken für Schwangere und Kinder – der übermäßige Konsum birgt zahlreiche Gefahren.
Langfristige Folgen wie chronischer Bluthochdruck, hormonelle Störungen und Nierenprobleme zeigen, wie wichtig ein bewusster Umgang mit Lakritz ist. Die empfohlene tägliche Höchstmenge sollte nicht überschritten werden, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Beschwerden. Alternativen wie Anisbonbons oder Glycyrrhizin-arme Produkte bieten eine Möglichkeit, den Geschmack zu genießen, ohne die Gesundheit zu gefährden.