Wie ein Trauma das Gehirn verändert und wie man es rückgängig machen kann

Wie ein Trauma das Gehirn verändert und wie man es rückgängig machen kann

Wie ein Trauma das Gehirn verändert

Tod, eine unglückliche Trennung und Beschimpfungen sind nur einige Beispiele für Traumata, die emotionale Schäden verursachen können.

Interessant und ebenso gefährlich ist, dass ein Trauma auch das Gehirn in einer Weise schädigen kann, die zu einem erhöhten Risiko von Angstzuständen, Panikattacken, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Schlafstörungen und mehr führt.

Eine 2015 in PLoS One veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass sich Traumata auf 5 Bereiche des Gehirns auswirken. (1)

Die Basalganglien sind dafür verantwortlich, dass man zusammenzuckt, wenn einem jemand einen Streich spielt, oder dass man erstarrt, wenn man wirklich Angst hat.

Ein Trauma in dieser Region kann dazu führen, dass man übermäßig ängstlich oder angespannt ist.

Die Amygdala spielt eine Rolle dabei, wie wir emotional reagieren, und eine Überaktivität kann zu Angst und Beklemmung führen.

Der anteriore cinguläre Gyrus (ACG) ermöglicht es uns, von einem Gedanken zum nächsten zu springen.

Ein Trauma in diesem Bereich kann dazu führen, dass man sich mehr Sorgen macht, Groll hegt und streitlustig ist.

Der Thalamus ist für die Verarbeitung von Emotionen zuständig.

Bei einem Trauma könnten wir das Gefühl haben, dass gewöhnliche Anblicke und Geräusche zu viel für uns sind.

Der rechte Schläfenlappen schließlich ist für stabile Stimmungen, Gedächtnis, Lernen und die Verarbeitung von Gesehenem und Gehörtem zuständig.

Wenn sich ein Trauma auf diesen Bereich auswirkt, kann es dazu führen, dass wir die Mimik oder Körpersprache so falsch deuten, dass wir beleidigt sind oder das Gefühl haben, uns schützen zu müssen.

Heilung des Gehirns nach einem Trauma

Laut einer 2014 im The Permanente Journal veröffentlichten Studie haben 90 % der Traumaüberlebenden ihre Symptome mit nur drei Sitzungen einer nicht-invasiven Behandlung namens Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) überwunden. (2)

Experten zufolge ist diese Methode noch relativ neu, wird aber als nicht-traditionelle Form der Psychotherapie zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) eingesetzt, die durch militärische Auseinandersetzungen, Überfälle, Vergewaltigungen und Autounfälle verursacht wurden.

Bei der EMDR-Behandlung werden die schnellen Augenbewegungen des Patienten genutzt, um die Auswirkungen der emotional geladenen Erinnerungen an traumatische Ereignisse zu minimieren.

Diese Sitzungen können bis zu 90 Minuten dauern und werden von einem EMDR-geschulten Therapeuten geleitet.

Eine weitere Therapieform, die helfen kann, ist die Trauma-fokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-CBT).

Diese Behandlung gibt es seit den 90er Jahren.

Laut Psychologen können damit verschiedene Arten von PTBS behandelt werden, wobei sie am häufigsten bei Kindern eingesetzt wird. (3)

Neben der Therapie kann auch ein achtsamer Umgang mit den alltäglichen Gewohnheiten und Interaktionen helfen.

Experten sagen, dass die Annahme von Unterstützung, der Kontakt mit anderen, Sport, der Umgang mit den eigenen Gefühlen, Selbstfürsorge, der Verzicht auf Freizeitdrogen, Pausen, Achtsamkeit oder Meditation und Kreativität gute, ganzheitliche Praktiken sind, die einem auf dem Weg zur Heilung helfen können.


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