Anzeichen von Nierenkrebs
Obwohl er nicht immer so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht wie andere Krebsarten, gehört Nierenkrebs zu den 10 häufigsten Krebsarten, insbesondere bei Menschen über 55.
In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 8.864 Männer und 5.165 Frauen neu an Nierenkrebs, also insgesamt pro Jahr knapp 14.000 Menschen an diesem Tumor.
Dank fortschrittlicher Behandlungsmethoden können viele davon ihr Leben und ihre Vitalität verlängern.
Wie bei den meisten Krebsarten kommt es darauf an, die Krankheit frühzeitig zu erkennen.
Obwohl sich viele Symptome erst in fortgeschrittenen Stadien zeigen, gibt es einige verdächtige körperliche Anzeichen, auf die man achten sollte und die auf Nierenkrebs hindeuten könnten.
Hier sind 10 Anzeichen von Nierenkrebs, die du niemals ignorieren solltest
1. Blut im Urin
Macht dir der Gang zur Toilette langsam Sorgen? Blut im Urin oder Hämaturie, ist das häufigste Symptom von Nierenkrebs, obwohl es auch auf eine weniger ernste Erkrankung hindeuten kann.
Blut lässt den Urin nicht immer leuchtend rot aussehen.
Eine rosa, orange oder trübe Farbe kann ebenfalls auf eine Hämaturie hindeuten, und in anderen Fällen ist die Blutmenge so gering, dass sie nur durch eine Laboranalyse nachgewiesen werden kann.
Es ist also wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn du eine Veränderung der Farbe deines Urins zusammen mit Anzeichen einer Entzündung oder Schmerzen im Nierenbereich oder in der Blase feststellst.
Schon eine kleine Menge Blut kann eine Farbveränderung wie rosa, bräunlich oder sogar rot verursachen.
Das Vorhandensein von Blut kann unregelmäßig sein und etwa alle zwei Tage auftreten.
Manchmal ist die Blutmenge so gering, dass sie nur bei einer Urinuntersuchung festgestellt werden kann.
Blut im Urin kann auch ein Anzeichen für Prostatakrebs sein.
2. Anhaltende Schmerzen im unteren Rücken
Die Nieren sitzen direkt unter den hinteren Rippen.
Wenn sie sich entzünden oder infizieren, ist dies der Bereich, in dem du die meisten Schmerzen verspürst.
Jedes Unbehagen oder jede Veränderung in diesem Bereich sollte Verdacht erregen, vor allem, wenn es auf einer Körperseite auftritt.
Wenn der Krebs fortschreitet und der Tumor wächst, kann er Druck auf die umliegenden Nerven ausüben.
Schmerzen müssen aber nicht unbedingt auf Krebs hindeuten.
Probleme im unteren Rückenbereich oder eine schwache Bauchmuskulatur können zu Verspannungen in diesem Bereich führen, die du vielleicht mit etwas Ernsterem verwechselst.
Der wichtigste Aspekt ist, wie lange der stechende oder quälende Schmerz anhält.
Schmerzen, die zwei Wochen lang nicht verschwinden, erfordern weitere Untersuchungen.
3. Knoten im Unterleib
Manchmal drückt eine Entzündung oder eine Wucherung an der Niere nach vorne und verursacht einen Knoten, der seitlich aus dem Bauchraum herausragt.
In manchen Fällen bildet der Knoten eine sichtbare Ausbuchtung, es kann sich aber auch um einen verdickten oder festen Bereich handeln, der von außen zu spüren ist.
In vielen Fällen ist der Knoten ohne die geschickte Hand eines Arztes kaum zu erkennen.
Sobald der Arzt die Vorwölbung entdeckt, wird er eine Ultraschall- oder CT-Untersuchung anordnen, um einen besseren Blick darauf zu werfen.
Knoten sollten niemals ignoriert werden, aber man sollte bedenken, dass sie auf eine Vielzahl von Erkrankungen hindeuten können, so dass man nicht vom schlimmsten Fall ausgehen muss.
Ein Bauchklumpen kann auch ein Anzeichen für Bauchspeicheldrüsenkrebs sein.
4. Erschöpfung
Krebs zehrt im Allgemeinen an der Energie und stört den Stoffwechsel, was zu einer bemerkenswerten Erschöpfung und Müdigkeit führt, die einfach nicht verschwinden will.
Außerdem kann die Erschöpfung durch andere häufige Krebssymptome wie Schlaflosigkeit, Anämie und Depression ausgelöst oder verschlimmert werden.
Sich ein wenig schläfrig zu fühlen, ist eine Sache, und kurze Müdigkeitsanfälle, die auf Stress oder ein paar schlaflose Nächte zurückzuführen sind, sind vielleicht kein Grund zur Sorge.
Wenn die Erschöpfung jedoch beginnt, deine normalen täglichen Aktivitäten und Verantwortlichkeiten zu beeinträchtigen, könnte dein Körper versuchen, dir etwas Ernstes mitzuteilen.
Müdigkeit kann auch ein Anzeichen für hohen Blutdruck sein.
5. Unerklärlicher Gewichtsverlust
In vielen Fällen von Nierenkrebs folgt ein plötzlicher Gewichtsverlust ganz natürlich auf eine Abnahme des Appetits, aber er kann auch ohne eine drastische Umstellung der normalen Ernährung auftreten.
Eine Erklärung dafür ist, dass schnell wachsende Krebszellen einen großen Teil des Energievorrats des Körpers verbrauchen, so dass man abnimmt, ohne es zu wollen.
Krebszellen können auch Stoffe freisetzen, die die Art und Weise verändern, wie der Körper Kalorien verbraucht, oder die natürliche Verdauung und Aufnahme beeinträchtigen.
Letztendlich führt dieser Gewichtsverlust zu Kachexie bzw. Muskelschwund.
6. Appetitlosigkeit
Geschmacksveränderungen, Abneigungen gegen Nahrungsmittel und Appetitlosigkeit können durch Krankheiten oder Allergien erklärt werden, sie können aber auch auf ein tiefer liegendes Problem bei einem Patienten mit Nierenerkrankungen hinweisen.
Wenn der Krebs im Körper wächst, beginnt sich der Stoffwechsel zu verändern, Übelkeit kann auftreten, Müdigkeit führt zu Inaktivität, und Anämie kostet Kraft – all das kann dazu führen, dass man weniger Hunger und weniger Interesse am Essen hat.
In einigen Fällen von Nierenkrebs geht die Appetitlosigkeit mit anhaltendem, niedrigem Fieber einher, und das allgemeine Unbehagen kann sogar dazu führen, dass man seine Lieblingsspeisen nicht mehr genießen kann.
Appetitlosigkeit kann auch ein Anzeichen für Magenkrebs sein.
7. Anämie
Anämie tritt auf, wenn die Zahl der roten Blutkörperchen abnimmt, und ist eine häufige Nebenwirkung von Nierenkrebs.
Rote Blutkörperchen werden im Knochenmark gebildet, aber die Nieren stellen das Hormon Erythropoetin her, das den Körper anweist, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren.
Wenn der Krebs die Nieren beeinträchtigt, leidet die Produktion von Erythropoetin, und die niedrige Anzahl roter Blutkörperchen führt dazu, dass du dich müde, schwach, kurzatmig oder unkonzentriert fühlst.
Manche Menschen mit Anämie haben eine auffällige Blässe der Haut und der Lippen, aber die Symptome können auch milder sein.
Anämie kann auch ein Symptom für Knochenkrebs sein, der auf die Zerstörung des Knochenmarks zurückzuführen ist.
8. Veränderungen der Urinhäufigkeit
Eine Niereninsuffizienz kann dazu führen, dass man zu oft oder zu selten pinkelt.
Oligurie ist der medizinische Begriff, der verwendet wird, um zu beschreiben, wenn eine Person weniger als 0,5 Liter Wasser produziert.
Von Polyurie spricht man, wenn eine Person mehr als 3 Liter am Tag ausscheidet.
Plötzliche Veränderungen der Urinhäufigkeit, insbesondere wenn sich die Flüssigkeitszufuhr nicht ändert, geben Anlass zur Sorge.
9. Kurzatmigkeit
Aufgrund des Sauerstoffmangels in den roten Blutkörperchen kann es zu Kurzatmigkeit kommen, die zu einem Unwohlsein im gesamten Körper führt.
Du wirst feststellen, dass du tief einatmen musst.
Da die Nieren für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts im Körper verantwortlich sind, kann es bei einem Nierenversagen zu einer Flüssigkeitsansammlung in beiden Lungen kommen, die den Gasaustausch in den Lungenbläschen beeinträchtigt und so das Atmen erschwert oder gar unmöglich macht.
10. Geschwollene Beine
Bei Nieren-, Leber- und Eierstockkrebs kann sich im Gewebe unter der Haut und über dem Kreislaufsystem Flüssigkeit ansammeln, die zu sichtbaren Schwellungen in den Unterschenkeln und Knöcheln führt.
Dies wird als Ödem bezeichnet und führt zu einem geschwollenen, schweren Gefühl, das das Gehen erschwert und den Bewegungsspielraum einschränkt.
Unabhängig davon, ob du andere Symptome eines Ödems hast, wie z. B. eine schnelle Gewichtszunahme oder eine verringerte Urinmenge, sind Schwellungen in den unteren Extremitäten in der Regel ein Grund zur Besorgnis, und du musst deinen Arzt aufsuchen, um eine Krebsgeschwulst auszuschließen, die den natürlichen Filtermechanismus der Nieren beeinträchtigt.
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