Versagen mit Antibiotika: Neue Daten zeigen, warum Ärzte einen großen Fehler machen

Versagen mit Antibiotika: Neue Daten zeigen, warum Ärzte einen großen Fehler machen

Zu viele Antibiotika

Stell dir vor, du könntest Gesundheitsdaten von 19,2 Millionen Menschen analysieren. Nun stell dir vor, dass diese Daten ergeben haben, dass 1 von 7 Menschen (einschließlich Erwachsener und Kinder) verschreibungspflichtige Antibiotika erhalten, die sie nicht einmal benötigen.

Leider hat ein Forschungsteam genau das nach Abschluss einer umfangreichen Cross-Sectional Analyse entdeckt, deren Ergebnisse kürzlich in der Januarausgabe 2019 des BMJ (British Medical Journal)veröffentlicht wurden. (1)

Fast jede vierte Verschreibung von Antibiotika ist nicht medizinisch begründet

Wir alle wissen, dass Antibiotika verschrieben werden, um Infektionen zu “bekämpfen”, oder?

Doch sie sind so konzipiert, dass sie nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren (z.B. Grippeerreger) wirken. Aber aus irgendeinem Grund hindert dies viele Ärzte nicht daran, Antibiotika gegen Virusinfektionen zu verschreiben – ein völlig unsinniges Unterfangen, das mit alarmierender Häufigkeit geschieht.

Brauchst du einen Beweis? Forscher von drei renommierten Institutionen – der University of Michigan of Ann Arbor, dem Brigham and Women’s Hospital of Boston und der Northwestern University of Chicago – untersuchten private Krankenversicherungsunterlagen von 19,2 Millionen Kindern und älteren Erwachsenen (unter 65 Jahren), die bereits 2016 ambulante Rezepte für Antibiotika beanspruchten. (2)

Ihre Ergebnisse (basierend auf den offiziellen ICD-10-Codes zur Erstattung) waren verblüffend: 10% der Kinder und 16% der Erwachsenen erhielten Antibiotika, die völlig unnötig waren. (3)

Insgesamt waren etwa 23,2% aller Antibiotika-Verschreibungen “unangemessen”. (4)

Weitere 35,5% waren “potenziell” angemessen (kannst du dir vorstellen, dass dein Arzt dir sagt, du sollst eine Pille nehmen, die “potenziell” geeignet ist?), und weitere 28,5% waren nicht einmal mit einem aktuellen Diagnosecode verbunden.


Dr. Peter Hartig

Forschungen unterstützen frühere Erkenntnisse über den unnötigen Einsatz von Antibiotika

Dies ist nicht das erste Mal, dass das BMJ bahnbrechende Daten über das Problem der gefährlichen und riskanten verschreibungspflichtigen Antibiotika veröffentlicht hat. Ähnliche Ergebnisse wurden beispielsweise in einer bereits 2007 veröffentlichten Studie aus dem Vereinigten Königreich veröffentlicht.

Verdammt, selbst die Regierung selbst erkennt an, dass Antibiotika routinemäßig über verordnet werden. Tatsächlich stellt das U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) die Schätzung für unnötige Verschreibungen auf 1 zu 3.

Wie du vielleicht weißt, sind die Folgen einer übermäßigen Verschreibung von Antibiotika verheerend. Zum einen wirken sie einfach nicht gegen Viren.

Zum anderen können Antibiotika die gesunden Bakterien in unserem Verdauungstrakt abtöten – das kollektive “vergessene Organ”, das wir brauchen, um Infektionen abzuwehren, unsere Nahrung zu verdauen und zu metabolisieren und chronische Krankheiten zu vermeiden.

Entstehen durch den Einsatz von Antibiotika “Superbug” Infektionen?

Die kurze Antwort lautet: “Ja!

Durch den unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika ist das so genannte “Superbug”-Phänomen entstanden – Bakterienstämme, die gegen diese Nebenwirkungen resistent werden und somit stärker und nicht abtötbar sind. Die CDC räumt ein, dass die Resistenz gegen Antibiotika “eines der dringlichsten Probleme der öffentlichen Gesundheit der Welt” ist.

Lungenentzündung, Ohrinfektionen, Hautinfektionen, Tuberkulose, Sinusinfektionen und Meningitis sind nur einige der Krankheiten, die heute mit der Schulmedizin immer schwieriger zu behandeln sind – und weltweit tödlicher werden.

Es ist klar, dass sich in der Kultur der westlichen Medizin etwas ändern muss.

In der Zwischenzeit sollten gesundheitsbewusste Verbraucher ermutigt werden, alternative Maßnahmen zur Bekämpfung bakterieller Krankheiten zu erforschen, um die Schneeballeffekte dieser wuchernden “unangemessenen” Verschreibungen zu mildern.


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