So kannst Du Kopfschmerzen vorbeugen

So kannst Du Kopfschmerzen vorbeugen

Kopfschmerzen vorbeugen

Wenn Betroffene über plötzliche Kopfschmerzen klagen, handelt es sich in der Regel um sogenannte Spannungskopfschmerzen oder um Migräne. Diese beiden Typen sind die häufigsten Kopfschmerz-Arten überhaupt. Mehr als jeder zweite Deutsche klagt gelegentlich über Kopfschmerzen, jeden Vierten trifft es sogar regelmäßig.

Worin unterscheiden sich die beiden Kopfschmerz-Arten?

  • Spannungskopfschmerzen sind dumpfe, drückende, oder ziehende Schmerzen. Sie beginnen oft im Nacken und breiten sich von dort über den ganzen Kopf aus. Der Kopfschmerz ist unangenehm und im Hintergrund spürbar, in der Regel werden die Beschwerden aber nicht so stark, dass der Alltag nicht mehr zu bewältigen ist.
  • Migränekopfschmerzen sind deutlich stärker. Er wird von Betroffenen als stechender, pochender oder pulsierender Schmerz empfunden. Oft ist er einseitig, mit Schwerpunkt hinter den Augen oder an den Schläfen. Migräne geht fast immer mit weiteren Symptomen einher. Dazu gehören Übelkeit, Brechreiz, Schwindel, Appetitlosigkeit sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Bei starken Migräneattacken sind die Patienten nicht mehr in der Lage, ihre Alltagspflichten zu erledigen. Es hilft nur noch Ruhe und das Liegen in abgedunkelten, reizarmen Räumen.

Bei beiden Formen sind die genauen Ursachen noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Als gesichert gilt aber, dass Stress als Risikofaktor für Kopfweh gilt.

Welche Arten von Stress können Kopfschmerzen auslösen?

Stress kann sich auf zwei Arten auswirken: Als körperlicher Stress oder als seelischer Stress.

Körperlicher Stress entsteht unter anderem durch:

  • unregelmäßigen Schlaf- und Wachrhythmus sowie damit verbundene unregelmäßige Essenszeiten (Heißhungerattacken und Unterzucker)
  • zu viel Alkohol- und Nikotingenuss
  • Übermüdung und Erschöpfung
  • Reizüberflutung durch zu viel Fernsehen, Handy, Musik, PC

Seelischer Stress entsteht vor allem durch:

  • Sorgen und belastende Situationen
  • familiäre Probleme, Streit
  • Angst
  • Leistungsdruck
  • bei Kindern auch Probleme mit Mitschülern oder im schulischen Umfeld

Wie kann man Kopfschmerzattacken vorbeugen?

Gelegentliche Kopfschmerzen sind sehr gut mit rezeptfreien Arzneimitteln aus der Apotheke behandelbar. Präparate mit Paracetamol, Ibuprofen und ASS helfen recht zuverlässig, sollten aber nicht dauerhaft eingenommen werden.

Wenn Sie häufiger oder gar regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden, überdenken Sie Ihren Lebensstil. Bereits mit einigen leichten Veränderungen können Sie die Gefahr von Kopfschmerzattacken mindern. Beachten Sie folgende Tipps:

  • Wenn Sie berufsbedingt viel im Sitzen oder am PC arbeiten müssen, achten Sie auf regelmäßige Pausen. Als Faustregel gilt hierbei, dass bei intensiver PC-Arbeit etwa alle 50 Minuten eine fünf- bis zehnminütige Pause erfolgen sollte. Falls möglich, gehen Sie hier kurz an die frische Luft oder öffnen Sie das Fenster. Betreiben Sie dabei leichte Bürogymnastik. Darunter versteht man einfache Lockerungsübungen, die den typischen Verspannungen und somit spannungsbedingten Kopfschmerzen entgegenwirken.
  • Kopfschmerzen werden häufig durch nicht richtig korrigierte oder erkannte Fehlsichtigkeit ausgelöst. Vielleicht benötigen Sie eine Brille, weil Sie unter Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder einer anderen Sehproblematik leiden. Lassen Sie daher den Zustand Ihrer Augen regelmäßig von einem Augenarzt oder Augenoptiker untersuchen. Es gibt auch spezielle Sehhilfen für Bildschirmarbeitsplätze
  • Wissenschaftlich erwiesen ist, dass leichter Ausdauersport wie Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat und Kopfschmerzen vorbeugen kann. Empfehlungen hierzu sind mindestens drei mal pro Woche etwa 30 Minuten. Wenn Ihnen Ausdauersport nicht liegt, suchen Sie sich eine andere Form der Bewegung, die Ihnen Spaß macht. Wie wäre es mit Tanzen, Wandern oder Inline-Skating? Bewegung hat nicht nur positive körperliche Auswirkungen, sondern beugt auch Depressionen vor und zögert Alterungsprozesse hinaus.
  • Eine wichtige Rolle, um Kopfschmerzen vorzubeugen, spielt auch die richtige Ernährung. Übermäßiger Alkohol- und Nikotingenuss schadet Ihrer Gesundheit in vielerlei Hinsicht. Versuchen Sie, diese Genussgifte zu reduzieren. Gesunde Ernährung lässt sich auf eine einfache Formel reduzieren: Mehr pflanzliche Lebensmittel (Ost, Gemüse und Getreide) als tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier). Weniger Fett, Salz und Zucker. Sie müssen nicht gleich auf alle “Sünden” verzichten, aber verringern Sie Häufigkeit und Menge und greifen Sie stattdessen öfter zu Obst als zu Schokolade.
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich! Zwei Liter pro Tag, am besten in Form von Wasser, Saftschorlen oder Kräutertees sollten es mindestens sein, an heißen Tagen sogar mehr. Ein kleiner Trick hilft, die richtigen Mengen zu finden: Verwenden Sie große Gläser, am besten 0,3 oder 0,5 Liter, dadurch trinken Sie automatisch mehr. Nehmen Sie sich vor, das Glas mehrmals am Tag zu leeren, so bekommen Sie einen leichteren Überblick über Ihre tatsächlich getrunkenen Mengen. Oft hilft es auch schon viel zu trinken, wenn Sie bereits Kopfschmerzen haben.
  • In Zeiten großer seelischer Belastungen ist ein Ausgleich besonders wichtig! Verzichten Sie nicht auf Ihr Hobby, weil es Ihnen schlecht geht. Gerade dann brauchen Sie es. Suchen Sie sich eine Betätigung, die Ihnen Spaß macht, Sie ablenkt und seelischen Auftrieb gibt. Das kann ein Malkurs, ein Kochkurs, ein Meditationsabend, eine neue Sprache oder etwas völlig anderes sein. Die städtischen Volkshochschulen bieten inzwischen eine so vielfältige Auswahl, dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte.
  • Wer häufiger unter Kopfweh leidet sollte vielleicht ein Kopfschmerztagebuch führen. Hier kann man aufführen, was man an dem Tag getan hat um zu erkennen, was der Auslöser für die immer wiederkehrenden Kopfschmerzen sind.

Wenn Sie die Ursachen für Ihre Kopfschmerzen nicht feststellen können oder die Belastung dadurch zu groß wird sollten Sie nicht zögern und einen Arzt aufsuchen. Der kann zum einen feststellen, was die Ursache für die ständigen Kopfschmerzen ist, zum anderen kann er Ihnen auch Tipps für die richtige Behandlung geben.

Auch Kinder und Jugendliche können unter Kopfschmerzen und Migräne leiden. Der häufigste Auslöser dafür sind Probleme im Elternhaus, in der Schule oder mit Mitschülern.

Wenn Ihr Kind häufig unter Kopfschmerzen leidet, überprüfen Sie Ihre häusliche Situation und suchen Sie gegebenenfalls das Gespräch mit der Schulleitung oder einem Jugendpsychologen.


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  • pixabay.com
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