Hightech in der Medizin – Fortschritt auf dem OP Tisch

Hightech in der Medizin - Fortschritt auf dem OP Tisch

Hightech in der Medizin

Die Wiederherstellung körperlicher Gesundheit steht in Operationssälen im Zentrum. Ob Prothesen, Implantate oder auch Eingriffe zur Behandlung von Krebs und weiteren Erkrankungen: Der technologische Fortschritt macht auch vor der Medizin nicht Halt. Was heute möglich ist:

Endoskopie: Immer kleiner und flexibler

Die Endoskopie gehört zu den wichtigsten Möglichkeiten bei der Untersuchung und Behandlung von Arealen, die nicht einfach zugänglich sind. Da die Medizin heute immer mehr zu minimalinvasiven Eingriffen tendiert und deren Effektivität steigern will, spielen Endoskope eine bedeutende Rolle.

Mit dem ersten flexiblen Endoskop, das Basil Hirschowitz in den Fünfzigerjahren entwickelt hat, haben die heutigen Modelle nur noch wenig gemeinsam. Inzwischen handelt es sich um hochmoderne Geräte, die für den Einsatz in verschiedenen Körperbereichen genutzt werden können.

Ausgestattet sind flexible Endoskope in der modernen Medizin mit Schnittstellen, die die Übertragung von Bildern ermöglichen. Eine Kamera überträgt die Bilder, während eine LED für ausreichend Licht sorgt und dabei Energie spart. Auch lassen sich moderne Endoskope deutlich besser steuern als ihre früheren Verwandten.

Die Begutachtung von Gewebe und auch dessen Entnahme sind mit nur kleinen Schnitten möglich. Forscher arbeiten derzeit an hochentwickelten Endoskopen, deren Durchmesser noch kleiner ist als bisher. Mit solchen Endoskopen soll es möglich sein, auch das Gehirn zu untersuchen oder betäubungslos zu arbeiten.

Auch die 3D-Technik spielt bei heutiger Endoskopie eine Rolle. Mit speziellen Monitoren und Brillen ist es Medizinern möglich, sich im zu behandelnden oder untersuchenden Areal deutlich besser zurechtzufinden. Eine Rolle spielt die sogenannte endoskopische Submukosadissektion bei der heutigen Behandlung von Magenkrebs oder auch Erkrankungen der Speiseröhre und des Darms. Mit ihr können laut asklepios.com große Operationen vermieden werden, was eine raschere Erholung ermöglicht.

Robotik: Unterstützung während der OP

Technologischer Fortschritt in Operationssälen kann viele Vorteile mit sich bringen. Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kombination von Alternativ- und Schulmedizin weiterhin bedeutsam ist, zeigt jedoch, wie sich die Medizin zu Gunsten des Patienten weiterentwickelt. Auch Roboter haben inzwischen ihren Platz im OP gefunden. Vor allem bei minimalinvasiven Eingriffen können Roboter hilfreich sein, da sie mit großer Präzision arbeiten und den Arzt während der Operation körperlich entlasten.

Dabei arbeiten heutige Roboter noch nicht autonom. Das bedeutet, dass der Mediziner weiterhin bestimmt, wie der Eingriff ablaufen soll und während der Operation die Kontrolle behält. Spannend ist jedoch, dass sogenannte Assist Systeme als überwachende Instanz dafür sorgen, dass bei kritischen Vorkommnissen schnell interveniert werden kann. Der DaVinci® Roboter gehört zu den modernen Repräsentanten der hochtechnisierten OP-Umgebung. Das Uniklinikum Dresden erklärt auf seiner Webseite genau, was es mit dem System auf sich hat und wo dessen Vor- und Nachteile liegen.

Für den operierenden Arzt bringt Robotik die Möglichkeit mit sich, in einem deutlich ergonomischeren Arbeitsumfeld tätig zu werden. Rund um die Operation bleibt er allerdings hauptverantwortlich, übernimmt laut laut zukunftstechnologien.info also weiterhin Aufgaben wie die Einrichtung, die Herstellung eines Zugangs und den Abschluss des Eingriffs. Bis Roboter vollkommen eigenständig werden operieren können, dürfte noch einige Zeit vergehen. Einfache Eingriffe aber könnten in der Zukunft schon bald durch die elektronischen Helfer ausgeführt werden.

Moderne Implantate: Perfekter Ersatz

Nicht immer ist es möglich, Knochen zu erhalten. Nach schweren Unfällen oder umfangreichen Operationen sowie Infekten kann es nötig werden, größere Areale durch Implantate zu ersetzen. In der heutigen Medizin spielen dabei sowohl die Annahme des Materials durch den Körper als auch optische Aspekte und die spätere Lebensqualität wichtige Rollen. Standardimplantate reichen hier nicht immer aus.

Fortschrittlichkeit auf diesem Segment bietet das Medizintechnik-Unternehmen Evonos, das verschiedene Geräte, Instrumente, System-Lösungen und Implantate entwickelt. Für Schädelimplantate nutzt das Unternehmen beispielsweise CT-Scans als Grundlage und fertigt passgenaue Lösungen an, die aus modernsten Materialien bestehen.

Eine weitere wichtige Entwicklung ist die Verwendung des 3D-Drucks in der Medizin. Hier ist die Forschung inzwischen sehr weit und kann sowohl Prothesen aus Metall oder Kunststoff bieten und sogar Modelle, die aus lebendigem Gewebe bestehen. Für die Medizin bedeutet dies, dass der 3D-Druck in der Zukunft ein bedeutsames Mittel zur Herstellung künstlicher Weich- und Hartgewebe wie beispielsweise für die Behandlung von Hautarealen oder auch Organen darstellen könnte.

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch das Automatisierungspotenzial, das der 3D-Druck mit sich bringt. Verschiedene Prothesen im zahnmedizinischen Bereich oder auch Hörgeräte können inzwischen mit deutlich weniger Aufwand produziert werden, sodass sich die Wartezeit für den Patienten erheblich verkürzt. Dass der Druck dabei trotz des beschleunigten Vorgehens keine qualitativen Einbußen mit sich bringt, sondern sogar bessere Ergebnisse liefern kann, ist ein weiteres Argument für den Einsatz der modernen Technik.

Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass technologischer Fortschritt im OP längst ein hohes Niveau erreicht hat. Eingriffe gelingen heute immer schonende für den Patienten und können zielgerichteter erfolgen. Für die Medizin selbst bedeutet dies zudem auch eine Zeitersparnis und umfangreichere Möglichkeiten, Patienten zu behandeln. Sicherlich aber ist diese Entwicklung noch nicht an ihrem Ende angelangt. In Zukunft dürften weitere Neuerungen Operationssäle nachhaltig verändern.


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  • frank23 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
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